Wenn die Altenpflege wegfällt – wird es mehr als eng

In einer jüngeren Auswertung der Agentur für Arbeit wird eines deutlich, ohne Altenpflege geht es nicht. Kaum ein Altenpfleger ist lange arbeitslos, erschreckend ist auch die Vermittlungsquote aktuell, die besagt, dass auf 100 gemeldete Stellen lediglich 39 Altenpfleger kamen. Es reicht vorn und hinten nicht. Mit einer stolzen Zahl 586.000 Altenpfleger Bundesweit steht dieser Bereich insgesamt auf breitem Feld. Die geplante Generalistik besagt, dass das Niveau der neuen Ausbildung auf mindestens Realschule gehoben werden soll. Wer ersetzt dann die Altenpflege, die dann zukünftig keinen Zugang mehr zur Pflege haben wird? Die Umsetzung der Generalistik würde in der aktuellen Zeit Katastrophale Folgen haben. Der Pflegenotstand würde zum Ausnahmezustand werden.

Fragezeichen

Hier der offizielle Bericht der Arbeitsagentur:

586.000 Altenpflegekräfte sind in Deutschland erwerbstätig. Ein Großteil davon sind Frauen. Mehr als die Hälfte arbeitet in Teilzeit.

 Die Arbeitslosigkeit von Altenpfleger/inne/n ist im langfristigen Trend rückläufig.

 Die Nachfrage nach Altenpflegekräften, insbesondere examinierten Fachkräften, ist hoch.

 Zwischen der Qualifikation Arbeitsloser und den in offenen Stellen geforderten Anforderungen besteht eine Diskrepanz: Während es für examinierte Kräfte mehr offene Stellen als Arbeitslose gibt, übersteigt die Zahl der arbeitslosen Altenpflegehelfer/innen die der gemeldeten Stellen für diese Personengruppe.

 Bundesweit besteht ein Fachkräftemangel für examinierte Altenpflegekräfte.

 Arbeitsmarktpolitik nimmt in der Ausbildung von Altenpflegekräften eine bedeutende Rolle ein: 2013/2014 wurde bundesweit mehr als jede vierte Ausbildung in Form einer geförderten Umschulung begonnen. 

216.200 oder 44 Prozent gehen einer Tätigkeit als Altenpflegehelfer/innen nach, für die üblicherweise weniger als zwei Jahre Ausbildung erforderlich sind. 273.300 oder 56 Prozent sind als examinierte Fachkraft3 tätig. Mehr als die Hälfte der Altenpfleger/innen arbeitet in Teilzeit (55%).4 Dabei arbeiten nicht nur fast 6 von 10 Frauen, sondern auch mehr als jeder dritte Mann in Teilzeit.

2. Arbeitslosigkeit

Im Januar 2015 waren 36.700 Altenpflegekräfte in Deutschland arbeitslos gemeldet. Das waren 1.500 oder 3,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bei neun von zehn arbeitslosen Altenpflegekräften handelt es sich um Altenpflegehelfer/innen (32.900 Arbeitslose). Jede/r zehnte Arbeitslose in diesem Feld ist als examinierte Fachkraft in die Altenpflege vermittelbar (3.700 Arbeitslose). Innerhalb des letzten Jahres hat sich die Arbeitslosigkeit von Altenpflegekräften wenig verändert. Im langfristigen Trend seit 2007 zeigt sich vor allem bei den examinierten Altenpflegekräften ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit. 

4. Fachkräfteengpässe

Die Relation von Arbeitslosen und gemeldeten Stellen ist ein Indikator der Fachkräfteenpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit. Nach diesen Analysen ist im Bereich der Altenpflegefachkräfte eine deutliche Fachkräftemangelsituation erkennbar (rechte Landkarte). Bei Altenpflegehelfer/inne/n zeigt sich hingegen kein Engpass.

So übersteigt die Zahl der gemeldeten Stellen für examinierte Altenpflegefachkräfte die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen deutlich. Im Schnitt der letzten 12 Monate kamen auf 100 gemeldete Stellen lediglich 39 arbeitslose Altenpflegefachkräfte. Diese Situation stellt sich dabei in allen Bundesländern ähnlich dar. Fachkräfteengpassanalyse. Nürnberg. Dezember 2014.

Die Tatsache, dass es überhaupt arbeitslose Altenpflegefachkräfte gibt, lässt sich durch ein auch bei sehr guter Arbeitsmarktlage vorhandenes Grundniveau an Sucharbeitslosigkeit erklären. Arbeitslose Altenpflegehelfer/innen gibt es hingegen deutlich mehr als gemeldete Stellen. So kommen auf 100 Stellen für Altenpflegehelfer/innen bundesweit rechnerisch 715 Arbeitslose. Auch die Höhe der Vakanzzeit weist auf Schwierigkeiten bei der Besetzung von gemeldeten Stellen für examinierte Altenpfleger/innen hin. So waren gemeldete Stellen für examinierte Altenpflegekräfte im Januar 2015 (gleitender Jahresdurchschnitt) 122 Tage vakant. Die Vakanzzeit bei Altenpflegehelfer/inne/n fiel mit 73 Tagen unterdurchschnittlich aus.Im Vergleich zu anderen Gesundheits- und Pflegeberufen ist ein Fachkräftemangel für examinierte Altenpfleger/innen bundesweit beobachtbar.

Vollständiger Bericht der Arbeitsagentur

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