Ausbildungsplätze in Rheinland Pfalz sind in Gefahr, das berichtet der bpa in seiner jüngsten Pressemitteilung. Der bpa bezieht sich hierbei auf viele Gespräche mit Einrichtungen des Pflegebereiches. Insbesondere wird auch das Niveau der neuen Ausbildung dadurch gekennzeichnet, dass Hauptschüler weiterhin bei der neuen Ausbildung ausgegrenzt werden. Das beutet eine erhebliche Zahl an Schülern in der Pflege weniger. Das Pflegestärkungsgesetz ist dadurch gefährdet, wenn immer weniger Pflegekräfte da sind, um pflegen zu können. Die meisten Politiker sehen die Gefahr des neuen Ausbildungsgesetzes nicht. Vorrangig erscheint zunächst erstmal die personelle Stärkung in Deutschland mit Pflegekräften, denn hier ist dringendst Nachholbedarf. Erst durch die Steigerung des Pflegepersonals auf dem Markt, wird es möglich sein, auch adäquat auszubilden. Viele Schüler berichten bereits jetzt, dass sie sich als billige Arbeitskraft fühlen, da kaum Kapazitäten zur Verfügung stehen tatsächlich auszubilden. Ein Thema, das von der Regierung stillschweigend hingenommen wird, was aber auch jeden einzelnen Unternehmer betrifft. Ohne Nachwuchs werden die Neuerungen kaum Fuß fassen.

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Pressemitteilung des bpa vom 12.05.2016 – Rheinland-Pfalz wird Ausbildungsplätze verlieren

Private Pflegeunternehmen warnen Abgeordnete vor einer Abschaffung der Altenpflegeausbildung

„Wer die eigenständige Altenpflegeausbildung zu Gunsten einer generalistischen Pflegeausbildung abschafft, nimmt in Kauf, dass Rheinland-Pfalz zahlreiche Ausbildungsplätze verlieren wird.“ In zahlreichen direkten Gesprächen haben Betreiber von ambulanten Pflegediensten und stationären Einrichtungen die rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten vor dem geplanten Pflegeberufsgesetz gewarnt. Katja König vom Landesvorstand des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) sieht große Risiken in der Reform, über die derzeit der Bundestag berät: „Die Ausbildung wird komplizierter und schließt künftig viele Interessenten aus. Das wird den Fachkräftemangel im Land verstärken.“

Mit dem Pflegeberufsgesetz sollen die drei bisher eigenständigen Ausbildungen in der Altenpflege, der Kranken- und Kinderkrankenpflege zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengelegt werden. Mit Sorge betrachten die Pflegeunternehmen in Rheinland-Pfalz dabei vor allem die geplante Verkürzung der praktischen Ausbildungsanteile in der Altenpflege. „Künftig sollen die Auszubildenden nur noch halb so viel Praxiserfahrung in ihrem späteren Beruf sammeln wie bisher. Sie kommen damit völlig unvorbereitet in den Arbeitsalltag und haben keine Möglichkeit, den Beruf schon in der Ausbildung tatsächlich kennenzulernen“, so König, die selbst zwei stationäre Pflegeeinrichtungen betreibt.

Derzeit bilde sie intensiv aus, dies werde sich aber ändern, wenn sie für künftige Azubis auch Praktika zum Beispiel in der Kinderkrankenpflege oder der Psychiatrie organisieren müsse. „Diesen Aufwand können vor allem kleine ambulante Dienste oder Pflegeheime nicht mehr leisten. Damit werden in allen Regionen von Rheinland-Pfalz Ausbildungsplätze verschwinden“, warnt König.

Ihr bpa-Vorstandskollege Hilmar Schwager ist nach seinen Abgeordnetenkontakten sicher, dass den Politikern eine andere Gefahr der generalistischen Pflegeausbildung weitgehend unbekannt ist. „Viele Menschen entscheiden sich nach einer Kinderpause oder nach beruflichen Erfahrungen in anderen Branchen für eine zweite Karriere in der Altenpflege. Sie würden durch eine generalistische Ausbildung abgeschreckt, weil sie dann auch viele Inhalte der Kranken- und der Kinderkrankenpflege erlernen müssen.“ Diese Umschüler und auch viele Berufseinsteiger mit geringeren Bildungsabschlüssen seien aber heute ein wichtiger Zuwachs für die Altenpflege, die dringend auf alle Fachkräfte angewiesen ist.

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