Pflege treibt in Armut ! Wir wir bereits vor einiger Zeit berichteten, scheint das PSG II mehrere Seiten zu haben, es kann auch in Armut treiben. Insbesondere ist die Finanzierung des gesamten Umbruches nicht solidarisch aufgeteilt und damit ungerecht verteilt. In den Bereichen der Lohnpolitik, werden Pflegekräfte nicht genug bestärkt, eine Mindeslohnuntergrenze ist nicht genug, vielmehr bedarf es einem klarem festgelegten Lohn, der die Arbeitgeber zwingt, gerechter und solidarischer damit umzugehen. In vielen Fällen werden die Mindestlohngrenzen geschickt umgangen, da die Einrichtungen sich das hohe Lohnniveau, wenn man davon überhaupt sprechen kann, leisten zu können.

Der Pflegeempfänger selbst bekommt ein Paket an Finanzierungsmöglichkeiten, die insbesondere im schweren Pflegeverlauf oft nicht Ansatzweise ausreicht. Es bleibt der Griff in die eigene Tasche. So wird aus Verzweiflung ein Pflegedefizit, der Pflegeempfänger holt sich aus dem Ausland billige „Pflegepersonen“, die nicht selten nicht einmal über eine Ausbildung verfügen. Das Recht in den eigenen 4 Wänden zu bleiben wird für viele unmöglich. Erst ein Wechsel in ein Heim, wird dann durch das Sozialamt finanziert! Warum also nicht zu Hause?

Es sind noch viele Fragen offen, vieles wurde per Hauruckverfahren angestoßen und nicht zu Ende gedacht und nicht zu Ende gebracht. Bitte liebe Politiker, versetzt euch einmal in die Lage der Pflege und der Menschen, die uns brauchen.

Euro Klopapier

Sozialverband Deutschland – Pressemitteilung 13.11.2015

Berlin

Pflegegesetz erhöht Armutsrisiken

Zur 2./3. Lesung des Pflegestärkungsgesetzes II im Deutschen Bundestag erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:

„Dieses Gesetz bedeutet zunächst eine klare Verbesserung für die von Pflege betroffenen Menschen. Denn der Zugang zu den Leistungen wird durch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff gerechter. Gleichwohl fehlt dem Gesetz ein solidarisches Finanzierungskonzept. Und das ist mit Blick auf die steigenden Armutsrisiken in der Pflege ein Verhängnis. An dieser Stelle dürfen wir den Gesetzgeber nicht aus seiner Pflicht entlassen. Er muss nachbessern und die finanziellen Belastungen stärker umlagefinanziert verteilen.“

V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs

Kommentar verfassen