Alle Neuerungen im Überblick

Die ganze Pflege wird in den nächsten Jahren auf den Kopf gestellt. Es soll diverse Neuerungen geben, die erste Drehung dazu hat bereits begonnen. Alles was bisher gültig war, wurde auf den Prüfstand gestellt und einem Update verpasst. Doch was genau steht hinter diesen Updates eigentlich wirklich, was passiert in der Pflege und profitieren wir wirklich davon? Es wurde in den letzten Monaten viel geredet, debattiert und beschlossen. Im Nachgang war aber eines klar geworden, die Pflege wurde nicht wirklich gefragt. Wie so oft, entstand der Dialog zur Veränderung auf der politischen Ebene. Natürlich wurde das durch den zunehmenden Druck der Pflegekräfte, den Pflegenotstand, aber auch durch die Patienten ausgelöst, die es zunehmend schwerer haben, sich versorgen zu lassen. Wieder einmal musste es erst zu einem Mangel kommen, bevor gehandelt wurde und wieder einmal wurden viele schnelle Entscheidungen getroffen.

kranke schwester

Die Veränderungen im Überblick:

  • Die Menschen werden zunehmend älter und müssen deutlich mehr gepflegt werden
  • Der Anspruch der Pflege wandelte sich, viele Menschen wollen mehr zu Hause bleiben und nicht in ein Heim
  • Die Pflegekräfte werden weniger, durch fehlenden Nachwuchs
  • Es werden immer weniger Fachkräfte bei steigender Patientenzahl eingesetzt
  • Das Durchschnittliche Ausstiegs alter der Pflegekräfte aus dem Beruf liegt bei ca. 45 Jahren, Tendenz sinkend

Die Neuerungen :

Es begann schleichend, leise und kaum spürbar. Waren es zunächst kleinere Änderungen der Ausbildungsverordnung, der Prüfungsrichtlinien, wurden es später sichtbare Veränderungen. Was aber sichtbar wurde, ist die zunehmende Bedrohung der Gesellschaft gegenüber dem Fachkräftemangel. Noch vor ein paar Jahren stieg die Frage; „Und wer pflegt uns?“. damit zeigte sich Öffentlichkeit erstmalig interessiert an dem sinkenden Nachwuchs in der Pflege. Gerade in dieser Zeit stieg das Bewusstsein der Pflege ex-potenzial an, die sich immer mehr bewusst wurde, wie wichtig ihre gesellschaftliche Stellung geworden ist. Dies steigerte sich bis zu der Tatsache, dass die Pflege mittlerweile ein Beruf geworden ist, in dem man nicht mehr Arbeitslos werden konnte. Eine erstaunliche Entwicklung des Selbstbewusstseins fand statt. Die Bundesregierung hatte kaum eine Wahl als zu reagieren, da der Druck zu groß geworden war.

Umfrage

Eine Übersicht dessen, was sich verändert hatte:

  • Die Krankenpflege bekam einen neuen Titel: Gesundheits- und Krankenpfleger /in
  • Das Ausbildungskonzept wurde insgesamt vereinfacht und damit für viele zugänglich gemacht
  • Das Wort Demenz wurde allgemein anerkannt und man sah auch in der Öffentlichkeit, dass es eine ernst zunehmende Erkrankung war
  • Die ersten Wohngemeinschaften wurden gegründet und damit den Menschen ein neues zu Hause gegeben.
  • Die Menge an Tagesstätten stiegen an

Doch das alles brachte immer noch nicht den gewünschten Erfolg, den man sich so sehr erhoffte, man ging also weiter und änderte wieder einiges ab. Dieser aktuelle Prozess dauert noch an.

  • Die Pflege soll nun zusammengelegt werden und alle heißen Pflegefachkräfte
  • Ein allgemein gültiges Ausbildungskonzept soll geschaffen werden (besteht aber noch nicht)
  • Das Lohnniveau wird nicht steigen, sondern wohl Erwartungsgemäß vereinheitlicht werden und damit sinken. Die Spitzenverbände gehen bereits dagegen an.
  • Es gibt stimmen, die eine Abwanderung aus den Altenheimen erwarten und damit den Notstand in diesem Bereich erwarten
  • Die Pflege bekam eine dezente Erhöhung der Gelder, immerhin 18 Euro pro Monat bei Pflegestufe 1
  • Alle Menschen erhalten jetzt niedrigschwellige Entlastungsleistungen von 104 € , statt bisher 100 €
  • Es gab diverse Änderungen im Hintergrund, dessen Leistungen oftmals einmalig oder gar nicht abgerufen werden
  • Die 3 Pflegestufen werden ab 2018 aufgehoben und gegen 5 Pflegegrade ersetzt, wobei es dabei keine finanzielle Verbesserung geben wird

Zusammengefasst

Die Pflege wurde kräftig durch gerüttelt und Restauriert, aber bei genauerem Hinsehen tat sich erstmal gar nicht viel, mit den neuen Betreuungsleistungen von 104 € kann man kaum einen Blumentopf gewinnen, geschweige denn einen dementen Menschen in seinem Leben begleiten, das ist vielmehr eine politische Berechnung zur Ruhigstellung, als ein erster Schritt zu Besserung. Die Gegenwehr zur Zusammenlegung der Kinderkrankenschwester und Krankenschwester, mit den Altenpflegern erscheint schon aufgrund der vielen Differenzen mindestens schwierig zu werden. Die 5 Pflegegrade sind sicherlich eine bessere Aufteilung, helfen aber nicht dabei, mehr Möglichkeiten in der Pflege umzusetzen, die die Menschen dringendst benötigen.

Fazit: die Veränderungen sind eigentlich und bei genauer Betrachtung erst am Anfang und bedürfen ganz sicher nicht nur ein weiteres Update, sondern vielmehr noch ein neues Servicepack der Extraklasse, damit die Pflege sich wieder aufrichten kann.

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