Entlastungen in Krankenhäusern, eine „Never-ending-story“. Alle fordern, nichts passiert. In vielen Klinken hat die Personalflucht schon begonnen und immer noch tut sich nichts. Das Thema Entlastung von Pflegekräften in Kliniken ist schon so lange debattiert und die Gelder versickern in den Einrichtungen und kommen nicht beim Personal an. Die Regierungsebene verspricht sehr viel und ändern tut sich nichts. Wütende Pflegekräfte tauschen sich bereits zu tausenden in den Sozialnetzwerken aus, es wird immer offensichtlicher, dass viele Kliniken am untersten Limit des Personals sind und das Personal über ihre Grenzen gehen muss, um eine adäquate Situation aufrecht zu erhalten. Trotzdem wird klar bestimmt, dass die gesetzlichen Vorgaben alle eingehalten werden müssen. Das neue PSG hat die Situation verschlimmert, zunehmend wird mehr gefordert und kann immer weniger umgesetzt werden. Die versprochene Mehrzeit für die Pflege versickert im Gewirr der vielen neuen administrativen Aufgaben. Entlastung für das Personal wendete sich ins Gegenteil, die versprochene Entlastung wurde zur Belastung.

Die Regierung prahlt mit neuen Schülerzahlen, deren Ausbildung oftmals fraglich ist, denn es gibt zu wenig Personal, die die Schüler adäquat begleiten. Die Folge sind unvorbereitete Schüler auf einen solch verantwortungsvollen Bereich. Nun ist es soweit, dass auch Verdi sich durch Druck auf die Pflege meldet und neue Forderungen stellt. Die Reformen haben, wie es bei vielen zu erwarten war, keine Wirkung gezeigt.

ver.di fordert Krankenhäuser zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung auf

28.07.2017

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat in den letzten Tagen in sieben Bundesländern, in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, ausgewählte Krankenhäuser in privater und öffentlicher Trägerschaft zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung aufgefordert.

„Aufgrund der Personalnot belastet das Arbeiten im Krankenhaus extrem, die Krankheitsquote vor allem bei psychischen Erkrankungen ist überdurchschnittlich hoch. Die Arbeitgeber müssen endlich Verantwortung übernehmen“, fordert Sylvia Bühler, im ver.di-Bundesvorstand zuständig für das Gesundheitswesen. „Ein Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland werden wir absehbar zu Tarifverhandlungen aufgefordert haben, um Regelungen für mehr Personal und Entlastung zu vereinbaren“, kündigt Bühler an. Die Arbeit müsse so organisiert werden, dass die Gesundheit der Beschäftigten nicht gefährdet wird.

Die Aufforderung zu Tarifverhandlungen sind eingebettet in die bundesweite Bewegung der Gewerkschaft ver.di für mehr Personal und Entlastung im Krankenhaus. Bundesweit fehlen 162.000 Stellen, 70.000 allein in der Pflege. 64 Prozent der Pflegekräfte müssen nachts allein durchschnittlich 26 Patientinnen und Patienten pflegen und versorgen. Auch in anderen Bereichen des Krankenhauses ist die Belastung enorm. Die Arbeitgeber haben die Verantwortung für gute Arbeitsbedingungen, die durch entsprechende Tarifverträge zu regeln sind.

In weiteren 100 Kliniken wird ver.di den betrieblichen Druck erhöhen. „Beschäftigte werden Grenzen setzen und das Einspringen aus ihrem freien Wochenende und an ihren freien Tagen reduzieren. Denn mit noch so viel persönlichem Engagement auf Kosten der eigenen Gesundheit kann die Personalnot nicht ausgeglichen werden“, so Bühler.

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