Das Bündnis für Tariftreue – Immerhin haben die Diakonie, Caritas und DRK in Baden Württemberg sich zu einem Tarifbündnis zusammengeschlossen. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Arbeitsbedingungen. Ein grosses Ziel wäre es, wenn die Einrichtungen sich Bundesweit zusammenschließen würden, um solche Wege gemeinsam zu können, doch das scheint eher Zukunftsmusik, die nicht realisierbar ist. Die gemeinsame Pressemitteilung ist auf den Seiten der Tarifverbundenen jeweils auch zu findenDiakonie Baden-Württemberg, DRK in Baden-Württemberg sowie die Caritas in Baden-Württemberg.

 

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Bündnis für Tariftreue nimmt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg auf – Faire Bezahlung sichert Qualität in der Pflege

13.07.2016

Caritas, Diakonie und ver.di in Baden-Württemberg haben heute das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg in ihr „Bündnis für Tariftreue und Tarifstandards für die Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg“ aufgenommen. Das Bündnis setzt sich dafür ein, alle Beschäftigten in der Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg nach anerkannten Tarifen zu entlohnen. „Für uns war tarifliche Bezahlung schon immer selbstverständlich. Deshalb freuen wir uns, dass wir dies durch den Beitritt zum Bündnis bekräftigen können. Gute Arbeit braucht guten Lohn“, sagte Hans Heinz, Landesgeschäftsführer des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg. „Der Beitritt des DRK zu unserem Bündnis ist eine wichtige Unterstützung für unser Ziel, gute Arbeitsbedingungen und Einkommen für die Beschäftigten in der sozialen Arbeit zu sichern“, so ver.di-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales Irene Gölz. Für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas zeigt der Beitritt des DRK ins Bündnis einmal mehr, wie überfällig Flächentarife für die Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg sind. Dr. Rainer Brockhoff, Caritasdirektor der Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Sprecher der Diakonie Baden-Württemberg, sagten: „Mit dem DRK haben wir einen starken Partner gewonnen, mit dem wir gemeinsam für einen Wettbewerb eintreten, der Qualität und nicht Lohndumping fördert.“

Der heutige Fachtag „Tariftreue und Tarifstandards in der Altenhilfe“ im Hospitalhof in Stuttgart bot den
Rahmen für die Aufnahme des DRK in das Bündnis. Bereits 2014 haben Caritas, Diakonie und ver.di sich zusammengeschlossen. Gemeinsam fordern sie Rahmenbedingungen, die alle Anbieter in der Sozialwirtschaft verpflichten, ihre Beschäftigten nach anerkannten Tarifen zu entlohnen.

In den meisten Einrichtungen in der Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg gelten Flächentarife. Insbesondere im Bereich der Pflege drängen aber immer mehr Anbieter von Sozialdienstleistungen auf den Markt, die sich nicht an diese Flächentarife halten. Träger und Verbände wie DRK, Diakonie und Caritas, die sich an tarifliche Regelungen halten, sind daher im Nachteil. Die Kassen anerkennen die tariflichen Bezahlungen in den Entgelt- und Vergütungsverhandlungen nicht immer an. Sie verweigern den Wohlfahrtsverbänden seit Jahren eine auskömmliche Refinanzierung für ihre Leistungen mit der Begründung, die Tarife seien „kostentreibend“. Aus Sicht der Bündnispartner unterstützen die Kostenträger damit indirekt Lohndumping. „Das Image der sozialen Berufe wird beschädigt und so steuern die Kostenträger mit ihrer Haltung geradewegs auf einen Personalnotstand zu“, so die Bündnispartner. Sie befürchten, dass sich unter diesen Voraussetzungen die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die Qualität der Hilfen haben, insbesondere für alte und kranke Menschen in Baden-Württemberg.

ver.di, Diakonie, Caritas und DRK treten überzeugt für Flächentarife insbesondere für Pflegeleistungen in Baden-Württemberg ein. „Flächentarife sichern gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und damit auch die Qualität in der Pflege“, so die Bündnispartner. Sie sehen im demografischen Wandel und einer immer älter werdende Gesellschaft eine große Herausforderung. „Diese kann nur dann besprochen werden, wenn die Kostenträger den Streitpunkt ‚ungerechter Lohnkostenwettbewerb‘ aus dem Weg räumen.“

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