Qualität ist das, was man am Schluß tatsächlich bekommt

Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir über die Einsammelaktion von Windeln, bzw Inkontinenzmaterial berichtet, die Laumann sich von Betroffenen schicken lies. Hierbei lag der Schwerpunkt darin, dass er die „Proben“ von Betroffenen direkt bekommen wollte und nicht von den Konzernen selbst. Sicherlich ging er davon aus, dass er seitens der Industrie nur Spitzenprodukte bekäme. Offensichtlich ist seine Rechnung aufgegangen und bestätigt nun in seiner Pressemitteilung, dass die Qualität sehr niedrig ist und fordert nun höhere Qualität mit weniger Zuzahlungen, bzw. keine Zuzahlung. Ein löbliches Vorgehen. Gerade der Bereich der Inkontinenzversorgung ist ein großes Spannungsfeld zum Thema Finanzierung, die alle Bereiche betrifft. Die Industrie scheint indessen Massen an Produkten, billiger Qualität für den Markt herzustellen. Nun übt Laumann Druck auf die Industrie, bzw die Krankenkassen aus, ob das ausreicht wird die Zeit zeigen.

Windel

Hier die Pressemitteilung des Bundesministerium für Gesundheit

Berlin, 15. März 2016

Nach der Mitteilung des GKV-Spitzenverbandes, die Qualität der Inkontinenzhilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis angehoben zu haben, fordert Staatssekretär Karl-Josef Laumann, dass die besseren Produkte umgehend bei den Versicherten ankommen. „Der GKV-Spitzenverband hat endlich auf die vielen Beschwerden der Patientinnen und Patienten reagiert und das Hilfsmittelverzeichnis geändert. Ich werde mir das allerdings weiterhin ganz genau anschauen. Denn Ankündigungen alleine reichen nicht. Entscheidend ist, dass die Versicherten tatsächlich die Hilfsmittel erhalten, die sie benötigen. Das heißt: Sie müssen qualitativ und quantitativ dem aktuellen Stand der Medizin entsprechen. Das war bislang in vielen Fällen ganz klar nicht der Fall“, sagt Laumann.

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung mahnt daher, bei der Umsetzung der neuen Vorschriften ein deutlich höheres Tempo vorzulegen. Laumann: „Ich fordere die Krankenkassen auf, die Versorgung schnellstens umzustellen. Es wäre unverantwortlich, die Übergangsfrist von einem Jahr bis zum Ende auszureizen. Versicherte, die auf vernünftige Inkontinenzhilfsmittel angewiesen sind, können nicht so lange warten.“

Laumann begrüßt zugleich die Ankündigung des Vorstandes des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, dass künftig kein Versicherter mehr Aufzahlungen leisten müsse, um wirklich gut versorgt zu werden. „Es ist ein Unding, dass Patientinnen und Patienten bisher oftmals aus eigener Tasche draufzahlen müssen, um eine ausreichende Qualität zu bekommen. Ich hoffe, dass das bald der Vergangenheit angehört. Ich bin der Meinung, dass dafür künftig jeder Leistungserbringer mehrere aufzahlungsfreie Hilfsmittel anbieten muss. Denn nicht jedes Produkt ist für jeden Versicherten geeignet. Darüber hinaus brauchen wir Klarheit darüber, wie viele Versicherte welcher Krankenkasse in welcher Höhe Aufzahlungen leisten. Hier brauchen wir eine klare Verpflichtung zur Veröffentlichung der entsprechenden Daten“, erklärt Laumann.

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