Personalstand soll ein Ende haben durch ausländische Kräfte

Soeben erreicht uns eine neue Meldung, dass das Bundesministerium eine pragmatische Lösung für den Pflege-Personalnotstand für sich gefunden haben. So sollen unsere europäischen Nachbarstaaten herhalten. Wenn Du nicht weiter weißt, frag doch den Nachbarn, so beschreibt das Bundesministerium die Lage. Nach der Beschreibung sollen nun in den Nachbarstaaten Pflegekräfte nach Deutschland geholt werden, entsprechende Abkommen seien bereits unterschrieben.

Die Bundesregierung hat hier lange im Vorfeld sicherlich gehandelt. Inwiefern das aber die richtige Lösung für unseren Pflegenotstand ist, bleibt abzuwarten.

 

 

Der Statement des Bundesministerium für Gesundheit:

Vermittlung/Zuwanderung von Pflegekräften

Weiterhin bemüht sich die Bundesregierung, in dafür geeigneten Ländern Auszubildende für eine Pflegeausbildung in Deutschland zu gewinnen; Ziel ist es, im Konsens mit den Regierungen der Partnerstaaten den Auszubildenden Schlüsselqualifikationen zu verschaffen und damit perspektivisch Arbeitskräfte sowohl für das Gesundheits- und Pflegesystem in Deutschland wie auch – nach Rückwanderung – in den Partnerstaaten heranzubilden; das Zuwanderungsrecht ist für derartige Konstellationen erheblich liberalisiert worden.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) die Vermittlung von Pflegekräften und Auszubildenden in der Pflege durch gezielte Aktivitäten mit den Partnerverwaltungen intensiviert. In Absprache und Kooperation mit den jeweiligen Arbeitsverwaltungen führt die BA im Ausland Informationsveranstaltungen durch. Dabei konzentriert sie sich auf Mitgliedstaaten, in denen aufgrund der dortigen Arbeitsmarktsituation ein entsprechendes Potenzial an arbeitsuchenden Bewerberinnen und Bewerbern vorhanden ist. Aktivitäten zur Gewinnung von Fachkräften für den Gesundheits- und Pflegebereich werden insbesondere in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien durchgeführt.

Ergänzend hat die BA mit einigen Partnerstaaten Vermittlungsabsprachen für bereits ausgebildetes Pflegepersonal abgeschlossen (so mit Serbien, Bosnien-Herzegowina, den Philippinen und Tunesien). Voraussetzung hierfür ist jeweils, dass im Partnerland kein Mangel an qualifiziertem Pflegeberufspersonal besteht. Mit der Änderung der Beschäftigungsverordnung zum 01.07.2013 wurde der Arbeitsmarkt auch für Fachkräfte aus Drittstaaten geöffnet, die eine qualifizierte Berufsausbildung absolviert haben, soweit es sich bei dem Beruf um einen Engpassberuf handelt. Dazu gehören auch die Berufe der Alten- und der Krankenpflege. Ausländische Pflegefachkräfte können daher seither auch unabhängig von Vermittlungsabsprachen in Deutschland arbeiten. Krankenpflegegesetz und Altenpflegegesetz enthalten zudem bereits Regelungen zur Anerkennung sowohl von inEU-Mitgliedstaaten als auch in sog. Drittstaaten erworbenen Berufsqualifikationen.

2 thoughts on “Pflege-Personalnotstand beendet

  1. Wieso das denn? Das dachte man in der Schweiz auch- heute sind dort in der Pflege 30% der Mitarbeiter aus dem Ausland, sie brachten alle ein eigenes Pflegeverständnis mit, welches unserem Kulturkreis fremd erscheint. Vor allem älteren Patienten ist das unheimlich. Da gibt es die Sprachbarriere, ein anderes( gelasseneres) Verständnis von Prioritäten und ein anderes Denken über die medizinischen Möglichkeiten. Also, alles in Allem- schwierig! Allerdings zeigt das auch unseren desolaten Zustand in der Pflege: unter den gegenwärtigen Bedingungen möchte kein „Eingeborener“ hier mehr diesen Job ergreifen oder wieder aufnehmen!

  2. Hallo Uwe,
    ich habe 2 Jahre in der Schweiz gelebt und dort als Krankenpfleger gearbeitet und kenne die Problematik, die Du da ansprichst. Das Pflegeproblem ist definitiv nicht damit gelöst, aus dem Ausland Fremdkräfte zu holen. Aktuell scheint es leider der Fall zu sein, dass der Bundesregierung keine bessere Lösung einfällt. Verfolgt man die Entwicklung des PSG II sieht man mehr und mehr, dass sich die Regierung hier ganz arg verzettelt. Und ich behaupte sagen zu können, dass es wieder einmal daran lag, dass die Pflegekräfte nicht gefragt wurden, sondern die Dialoge immer nur mit den obersten geführt werden, die vollkommen andere Interessen haben.

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