Aufgrund vermehrter Beschwerden wegen schlechter Qualität bei Inkontinenzmaterialien will Karl-Josef Laumann als Patientenbeauftragter der Bundesregierung verschiedenste Inkontinenzmaterialien in einem unabhängigen Institut testen lassen. Diese Welle ist durch vermehrte Beschwerden zustande gekommen die bei Hr. Laumann eingegangen sind, insbesondere betrifft dies die Materialien, die ohne Zuzahlung gewährt werden. Das Tauziehen der Parteien ist bereits im Gange. Wir können gespannt sein, ob sich hier qualitativ etwas verändert.

Da die Produkte nicht frei im Markt erhältlich seien, bittet Laumann um die Unterstützung der Patienten. Eine Rolle spielt seinem Sprecher zufolge auch, dass man tatsächlich die Produkte prüfen möchte, die die Versicherten erhalten – und nicht die, die Unternehmen auf Nachfrage schicken. Als Entschädigung erhalten die Versicherten 20 Euro. Um die Produkte vergleichen zu können, sucht Laumann Inkontinenzhosen mittlerer Größe, mit 70 bis 110 Zentimeter Bauchumfang. Sie sollen eine mittlere Inkontinenzstufe 2 oder eine hohe Inkontinenzstufe 3 haben. Die Packungen sollen originalverpackt sein und mindestens zehn Hosen enthalten.

Windel Laumann

Die Mangelversorgung bei Inkontinenzprodukten war zuletzt Gegenstand einer Petition des Selbsthilfeverbands Inkontinenz. Das notwendige Quorum wurde zwar nicht erreicht, die Aktion war aber dennoch nicht ohne Erfolg. Auf die Agenda von Laumann hat es das Thema immerhin geschafft.

Bereits zum aktuellen Jahresberichts der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) Mitte September erklärte der Patientenbeauftragte: „Gerade die offenbar vorhandenen Probleme bei der Versorgung mit Hilfsmitteln, zum Beispiel was die Qualität der Inkontinenzhilfsmittel angeht, machen mir derzeit Sorge.“ Hier müsse schnellstmöglichst etwas geschehen.

Nicht akzeptabel: Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink sagte: „Gerade Versicherte mit chronischen Erkrankungen oder Behinderte sind auf eine gute Hilfsmittelversorgung angewiesen“.  „Wir erwarten von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der Hilfsmittelversorgung, da die Zustände für die betroffenen Versicherten nicht länger akzeptabel sind.“ Sie fügte hinzu: „Es darf nicht sein, dass Kostenträger und Leistungserbringer ihre jeweiligen ökonomischen Interessen zu Lasten der zu versorgenden Versicherten realisieren.

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