Bayerisches Kabinett verbaut Weg zur Pflegekammer, das berichtet der DBfK in seiner Pressemitteilung. offensichtlich ist die Meinung zu einer Pflegekammer gespalten. Die Eröffnung neuer Pflegelkammern schreitet langsamer voran als erwartet oder gehofft. Durch die geforderten Zwangsbeiträge der Mitglieder dürfte es weiterhin ein strittiges Thema bleiben. Vor allem werden die Pflegekammern von Ver.di Gewerkschaft als zahnloser Tiger bezeichnet. Ein guter Gedanke ohne Macht zur Handhabe.

Pflegekammer

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) als Vertreter der professionell Pflegenden in Bayern kritisiert die nun auch im Kabinett beschlossene Einrichtung der „Vereinigung der bayerischen Pflege“ aufs Schärfste. Diese ist als freiwilliger Zusammenschluss von Organisationen, Einrichtungsträgern und Einzelpersonen geplant. „Wenn die Pflege attraktiver werden soll, hilft nur eine starke und schlagkräftige Organisation in Form einer Pflegekammer. Nur so können die Interessen der Pflegenden wirkungsvoll vertreten werden. Wenn künftig weiterhin fachfremde Organisationen, wie zum Beispiel Einrichtungsträger und Arbeitgeberverbände über die Belange der Pflege entscheiden, befürchten wir eine weitere massive Schwächung der Berufsgruppe“, sagte DBfK-Geschäftsführerin Dr. Marliese Biederbeck. Und weiter: „Mit der ‚Vereinigung der bayerischen Pflege‘ werden nicht die Berufsangehörigen und die Fachlichkeit gefördert sondern rein wirtschaftliche Interessen gestärkt – und das mit Steuermitteln.“

Die bei der Kabinettssitzung nun beschlossene „Vereinigung der bayerischen Pflege“ wird weder vom Bayerischen Landespflegerat (Vereinigung aller Pflegeverbände in Bayern) noch von der Pflegewissenschaft unterstützt. Der DBfK distanziert sich ganz ausdrücklich von einer freiwilligen Interessensvertretung, weil nur eine verpflichtende Mitgliedschaft die Meinung aller Pflegenden berücksichtigen und vertreten kann. „Der bayerische Sonderweg widerspricht demokratischen Prinzipien. Die Registrierung aller Pflegefachpersonen ist die Grundvoraussetzung für eine starke Interessensvertretung, bei der die Pflege den Hut auf hat.“ Als großes Manko sieht der DBfK auch, dass die „Vereinigung der bayerischen Pflege“ nicht im Heilberufekammergesetz verankert sein wird und damit eben nicht als gleichwertiger Partner im Gesundheitswesen auf Augenhöhe verhandeln kann.

In vielen anderen Bundesländern wird derzeit eine Pflegekammer auf den Weg gebracht. Mit dem bayerischen Sonderweg befürchtet der DBfK auch deshalb eine Schwächung der Pflege, weil Bayern bei Gründung einer Bundespflegekammer außen vor sein wird und wichtige pflegepolitische und pflegefachliche Belange nicht mitgestalten kann.

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