Nach dem Artikel von RP-online plant unser Bundesminister für Gesundheit nun Flüchtlinge in der Pflege einzusetzen. Nun nach dem versprochenen Pflegestärkungsgesetz 2 sieht auch er nun, dass das Ganze kaum umsetzbar ist, ohne entsprechendes Personal. Doch ob hochtraumatisierte Menschen, die aus Kriegsgebieten kommen, die Kultur nicht kennen und meistens auch der Sprache wenig mächtig sind, die Richtigen sind, wage ich zu bezweifeln. Das Ganze erscheint vielmehr der Versuch, seinen Versprechungen irgendwie gerecht zu werden, zumal wir mit 500.000 neuen Pflegestufen rechnen sollen. Die Bundesregierung hat zu lange gewartet, das bestehende Personal zu pflegen und aufzustocken. Jetzt kommen Panikversuche durch, die kommende Flut an neuen Pflegefällen stand zu halten. Aus meiner Sicht hat die Regierung hier kläglich versagt und versucht jetzt noch das sinkende Schiff zu retten. Der Versuch dürfte schwer nach hinten losgehen. Lohndumping und Missbrauch in der Pflegewelt gegenüber den Flüchtlingen dürfte die Antwort sein. Von Qualität in der Pflege darf man dann nicht mehr sprechen.

Nun lieber Herr Gröhe, sie sagten dazu:“Es sei in türkischen Familien üblich, sterbende Angehörige bis zum Schluss zu begleiten“, ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, aber das tun viele in Deutschland auch, vielleicht haben Sie da etwas übersehen? Vielleicht wäre es gut, sich mit den jetzigen Pflegekräften zu unterhalten und nicht nur mit den Vorständen, Geschäftsführern und anderen Finanzinteressenten, dann wüssten Sie ein wenig mehr über die Not der Pflegekräfte.

fluechtlinge

Hier der Artikel von RP-Online

Berlin. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe glaubt, dass der Pflegesektor Flüchtlingen gute Berufschancen bietet. Wichtig sei allerdings, dass die Bewerber über gute Sprachkenntnisse verfügten. 

„Ich habe keinen Zweifel, dass sich der Pflegebereich auch für die Integration von Flüchtlingen eignet“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Es gebe hier „viele verschiedene Berufsfelder mit unterschiedlicher Qualifikation“. Allerdings seien gute Sprachkenntnisse eine zentrale Voraussetzung, „weil es in der Pflege auch immer um menschliche Zuwendung geht“.

Gröhe verwies darauf, dass in der Alten- und der Krankenpflege bereits viele Menschen mit Migrationshintergrund arbeiteten. „Und wir können manches von anderen Kulturen lernen“, sagte er. Beispielsweise sei es in vielen türkischen Familien „selbstverständlich, sterbende Angehörige bis zuletzt zu begleiten“.

Mit Blick auf die Kosten der Pflege bekräftigte Gröhe das Vorhaben der Regierung den Beitragssatz für die gesetzliche Pflegeversicherung von 2017 bis 2022 stabil zu halten. „Wir haben solide gerechnet“, sagte er. Zugleich riet er dazu, die Möglichkeiten einer zusätzlichen Absicherung zu prüfen. „Für viele Menschen, auch junge, kann eine ergänzende private Pflegeversicherung sinnvoll sein, zumal diese vom Staat finanziell gefördert wird.“

(jco/AFP)

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