Die Diakonie hat sich zumindest in einem Bereich Deutschlands zu den geplanten Gehaltskürzungen geäußert. In dem Statement verdeutlichen sie, dass die Diakonien scheinbar in einer Schieflage sind und dieses durch ein langsameres Gehaltswachstum in den Griff bekommen wollen. Die Diakonie hat einen insgesamt sehr aufgeblähten Verwaltungsapparat, der Unmengen an Kosten verursacht, da erscheint die Idee, das Gehalt nicht stetig anzupassen bei den Pflegekräften vielmehr eine Ausrede, hier wäre eine Strukturänderung eher angebracht. Ebenso spricht die Aussage der MAV der Diakonie eindeutig gegen diese Veröffentlichung. Man gewinnt den Eindruck, dass diese Pressemitteilung eher der Versuch ist, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Beruhigung aber wird es erst geben, wenn der Pflege das gegeben wird, was ihr zusteht. Lohnkürzungen sind außerhalb jeder Diskussionsgrundlage. In den letzten Jahren hat die Diakonie mehrfach den Anlauf versucht, die Gehälter zu kürzen, jedesmal erfolglos, diesmal wird es kaum anders sein. Die Pflege muss aufgewertet werden, damit der Gesamtbereich Pflege eine echte Chance auf dem Markt bekommen und man der schnell wachsenden Anzahl Pflegebedürftiger entgegentreten kann. Selbst ein Kompromiss erscheint Aufgrund des großen Mangels kaum realistisch. Gute Pflegekräfte müssen gut bezahlt werden, daran wird auch die Diakonie nichts ändern können, wenn sie eine Abwanderung ihrer Fachkräfte verhindern wollen.
KEINE GEHALTSKÜRZUNGEN IN PFLEGEEINRICHTUNGEN DER DIAKONIE
In den vergangenen Jahren führten die Beschlüsse der Arbeitsrechtlichen Kommission zu deutlichen Lohnsteigerungen. Allein von 2014 bis heute ist das Lohnniveau um 6,2 Prozent gestiegen. Damit bietet der AVRvergleichsweise hohe Tarife im Bereich der sozialen Arbeit. „Das ist eine gute Entwicklung für die Pflegekräfte, stellt die Pflegeinrichtungen gerade in Schleswig-Holstein aber zunehmend vor Probleme“, so Landespastor Heiko Naß. „Hier im Norden ist der wirtschaftliche Druck auf die diakonischen Einrichtungen, die nach AVR bezahlen, besonders hoch.“ Hintergrund ist der hohe Anteil privater Anbieter auf dem Markt (60 Prozent) sowie der Umstand, dass nur noch 20 Prozent der Einrichtungen in der Altenpflege überhaupt nach Tarif bezahlen. Die diakonische Altenpflege im AVR hat deshalb bei gleichem Personalschlüssel höhere Personalkosten und muss daher von den zu Pflegenden oder den Sozialhilfeträgern höhere Eigenbeiträge in Anspruch nehmen. Daraus ergibt sich eine Schieflage auf dem Pflegemarkt, die ein wirtschaftliches Arbeiten für diakonische Pflegeeinrichtungen zunehmend erschwert.
„Die Diakonie muss beides im Blick haben: attraktive Gehälter für die Mitarbeitenden und gleichzeitig die wirtschaftliche Lage der Einrichtungen“, sagt Heiko Naß. „Deswegen gehen wir davon aus, dass die Löhne in der Altenpflege in den kommenden Jahren nicht mehr so stark wachsen werden wie bislang. Kein heutiger Mitarbeiter wird aber zukünftig weniger verdienen.“
Die Arbeitsrechtliche Kommission setzt im kommenden Juni ihre Verhandlungen fort. „Am Ende wird ein Kompromiss stehen, der für alle tragfähig ist“, versichert Heiko Naß.
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