Bald wird es neue Antibiotika geben, so stellt sich der Gesundheitminister Gröhe das vor. Den Teufel mit dem Belzebub austragen, Eulen nach Athen tragen, oder wie auch immer das nennen möchte. Unsere Gesellschaft war in den letzten Jahrzehnten euphorisch in Sachen „Antibiotikum gegen alles“. Jeder Hausarzt verschrieb etwas gegen viele Erkrankungen. Doch es rächte sich, der MRSA, ORSA und viele andere extrem resistente Keime entstanden und forderten bis heute tausende Tote. Nun stellt das Bundesgesundheitsministerium Gelder zur Verfügung um das Problem in den Griff zu bekommen, indem sie nach neuen Antibiotika suchen, die dem Herr werden. In den letzten Jahren gingen vernünftige Hausärzte wieder einen Schritt zurück und verschrieben deutlich weniger Antibiotikum und hofften auf das beste Antibiotikum das es gibt, das eigene Immunsystem. Viele schafften somit einen Genesungsprozess ohne medikamentöse Unterstützung und stärkten damit ihre eigne Immunabwehr. 

Es ist sicherlich nicht unwichtig, die bestehende Epidemie der Keime weiter zu bekämpfen, doch schaffen wir nicht durch neue Antibiotika auch neue potenzielle Feinde? 

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Berlin, 25. Mai 2016

Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt den Start der Globalen Partnerschaft für Antibiotika-Forschung und Entwicklung (Global Antibiotic Research and Development Partnership – GARD).

Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe: „Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, bricht eine tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung weg. Deshalb ist ein verantwortungsvoller Umgang mit neuen und bereits vorhandenen Antibiotika entscheidend. Außerdem muss die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika weiter vorangetrieben werden. Die Globale Partnerschaft für Antibiotika-Forschung und Entwicklung (GARD) ergänzt mit ihrem Fokus auf die weltweit dringendsten Resistenzprobleme in hervorragender Weise die bereits bestehenden Forschungsbemühungen. Wir haben den Aufbau der GARD eng begleitet und freuen uns sehr, dass die Partnerschaft nun ihre Arbeit aufnehmen kann.“

Das internationale Vorhaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Initiative Medikamente für Vernachlässigte Krankheiten (DNDi) hat zum Ziel, neue Antibiotika im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen zu entwickeln. GARD soll außerdem einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika fördern, damit ihre Wirksamkeit bestmöglich gewahrt bleibt, und hierbei allen Menschen im Bedarfsfall einen fairen Zugang sichern.

Ab heute stehen das erforderliche Startkapital zum Aufbau einer wissenschaftlichen Strategie, eines ersten Forschungs- und Entwicklungsportfolios und eines Gründungsteams bereit. Deutschland hat den Aufbau der Partnerschaft eng begleitet und unterstützt den Start mit 500.000 €. Die G7-Gesundheitsministerinnen und -minister haben in ihrer Erklärung in Berlin 2015 bereits auf die Notwendigkeit der Entwicklung einer solchen Partnerschaft hingewiesen.

Die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen ist ein wichtiges Anliegen des Bundesministeriums für Gesundheit. Deutschland verfolgt bereits seit Jahren einen sektorübergreifenden Ansatz zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen. Im Mai 2015 hat das Bundeskabinett die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) beschlossen. Die Anstrengungen zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen werden mit der DART 2020 konsequent fortgesetzt. So sollen Überwachungssysteme zu Antibiotika-Resistenzen und zum Antibiotika-Verbrauch weiter ausgebaut werden, um neue Erreger und Resistenzen frühzeitig zu erkennen. Zudem sollen Bevölkerung und medizinisches Personal besser über die Resistenz- und Hygieneproblematik aufgeklärt werden. Bei der diesjährigen Weltgesundheitsversammlung in Genf hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe einen ersten Zwischenbericht zur Umsetzung der DART 2020 vorgelegt.

Neben den Aktivitäten auf nationaler Ebene steht das Thema auch auf der internationalen Agenda. Die Weltgesundheitsversammlung hat im Jahr 2015 einen globalen Aktionsplan zu Antibiotika-Resistenzen verabschiedet. Mit verschiedenen Aktivitäten, wie der finanziellen Förderung von GARD oder der Zusammenarbeit mit anderen Ländern zum Aufbau notwendiger Kapazitäten zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen, unterstützt Deutschland dessen zeitgerechte Umsetzung. Beim G7-Gipfel und dem Treffen der G7-Gesundheitsminister im letzten Jahr unter der deutschen G7-Präsidentschaft hat sich Deutschland für ein verstärktes Engagement zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen stark gemacht.

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